Mitwirkende

Bärbel Bentele aus Stiefenhofen bei Oberstaufen

Bärbel Benetele war bereits als Kind mit ihrem Vater, einem Alphirten, im Sommer immer „im Berg“. Das ist in der Familie lange Tradition. Der Vater unterwies sie im Umgang mit den Tieren, lehrte sie die Wirkung der Alpkräuter und den Respekt vor der Natur. Die Hirten, die in der Abgeschiedenheit auf ihren Hochalpen leben, sehen und erfahren vieles, was andere Menschen niemals erleben, sagt Bärbel Bentele. Sie erfahren in dieser Bergzeit auch so viel von der anderen Seite der Wirklichkeit, dass sie darüber oft nicht sprechen können. Deswegen sind die meisten Alphirten eher still.
Bärbel Bentele ist einer dieser weisen und starken Frauen, die tief verbunden sind mit der elementaren weiblichen Schöpfungskraft. Früher wurden diese Frauen verehrt, später von den Männern patriarchalischer Gesellschaften gefürchtet, im Mittelalter als Hexen verbrannt. Heute können sie uns hoffentlich wieder bestärken, uns inspirieren und wieder unterstützen. So wie es Bärbel als Geschichtenerzählerin bei ihren Kräuterwanderungen und in unserem Film macht.
Bärbel führt uns durch diese filmische Reise, denn sie hat auch die Gabe, ihr Wissen teilen zu können – über den alten Jahreskreiskreislauf, über materielle und immaterielle Grenzen, über eine archaische und animalistische Spiritualität.

Christine Prediger aus Aschau im Chiemgau

Wie sie selbst sagt, ist Christine Prediger durch einen glücklichen Zufall dazu gekommen, den Menschen Geschichte(n) zu erzählen. Für sie ist es die ideale Ergänzung zu ihrem Beruf als Krankenschwester. Sie hat nie aufgehört, neugierig zu sein und im Laufe der Zeit immer wieder neue Projekte entwickelt und verwirklicht, bei denen es um das Erzählen geht. Besonders fasziniert war sie schon immer von den Geschichten und Sagen ihrer Heimat, der Berge und ihrer Bewohner. Christine ist davon überzeugt, dass die Menschen diese Geschichten lieben, früher wie heute.
In unserem Film führt sie uns in den so genannten Laubensaal von Schloss Hohenaschau, einem verzauberten Ort, wo die Göttin Flora mit ihren Gehilfinnen und Gehilfen in einem wahrhaftigen Blumenmeer thront. Und wir begleiten Christine Prediger auf die Steinling-Alm unterhalb der mächtigen Kampenwand, wo sie uns die schaurige Geschichte erzählt, wie diese Alm zu ihrem Namen gekommen ist.

Magnus Peresson aus Füssen

Der Architekt beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit der spannenden Geschichte seiner Heimatstadt Füssen, deren Lage an einer der wichtigsten Straßen Europas – der Verbindung von Venedig mit den niederländischen Hafenstädten – seit der Römerzeit für ein reges geschäftliches Leben in der Stadt sorgte. Magnus Peresson zählt zu einem der profundesten Historikern in der Region. Auch mit der Legende des Heiligen Magnus, der als frühchristlicher Missionar Füssen und das Ostallgäu mit Beginn der Christianisierung stark prägte, hat sich Magnus Peresson intensiv auseinander gesetzt. In unserem Film erzählt er von den wichtigsten Erlebnissen und Taten des Heiligen Magnus, wie der Tötung des Drachens bei Roßhaupten oder die Vertreibung der Berg- und Flussgeister am Lechfall – Sinnbilder für den Kampf der ersten Christen gegen die spirituellen und animistischen Überzeugungen der ursprünglichen Kulturen im Alpenraum.

Alois Fink aus Bad Hindelang

Alois Fink hat die meiste Zeit seines Lebens in den Bergen verbracht – als Mitglied der Bergwacht, als Lawinenhund-Führer, als Hirte und heute noch als passionierter Imker mit seinen Bienenvölkern auf den Hochweiden. In seiner Zeit als Alphirte hat er selbst Erfahrungen mit Berggeistern gemacht – den guten wie den schlechten. Er weiß davon zu erzählen, was man zu tun hat, wenn diese z.B. Krankheiten beim Vieh hervorrufen, wenn sie die Milchwanne kaputt machen und vieles mehr. Dann muss man diese unguten Geister verbannen, genauso wie man den guten Geistern, die den Hirten und dem Vieh im Berg helfen, dankbar sein und ihnen kleine Geschenke machen sollte. Alois Fink ist einer der wenigen, der frei und offen über seine Erfahrungen mit diesen Geistern spricht, weil er sie nicht leugnen kann und will. Er weiß aber auch: wenn man dies tut, wird man von vielen schnell als Spinner angesehen.

Bernhard Albrecht im Bächental/Karwendel

Bernhard Albrecht führt zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern den Bergbaubetrieb, den sein Urgroßvater in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Bächental im Karwendelgebirge gegründet hat, um dort das unter den Einheimischen bekannte Steinöl zu gewinnen.
Seit vielen Jahrhunderten war die heilsame und antiseptische Wirkung des Steinöls bekannt als ein wichtiges Heilmittel für die Wundheilung und andere Verletzungen.
Bernhard Albrecht hält diese Familientradition in Ehren und weiß genau davon zu erzählen, wie der Urgroßvater das große Steinöl-Vorkommen im Bächental gefunden, sich die Abbaurechte gesichert und den Familienbetrieb unter schwierigsten Bedingungen aufgebaut hat.
Er weiß auch um die Sage der beiden Riesen Haymon und Thyrsos, die im Karwendelgebirge bis aufs Blut um das Revier gekämpft haben. Als schwer verletzter Verlierer dieses Kampfes flüchtete Thyrsos durch das Gebirge und sein Blut sickerte an manchen Stellen tief in den Fels ein. Dort wird aus dem heute abgebauten Stein das heilsame Öl gewonnen.

Eugen Thomma aus Oberstdorf

Der frühere Leiter des historischen Archivs und des Heimatmuseums in Oberstdorf war als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener selbst viele Jahre als Hirte im Berg und hat dabei viel von den Alten erfahren und gelernt. So erzählt er von den Zeiten, als er als Bub den alten Hirten bei ihren Erzählungen lauschte, in denen es immer wieder um Berggeister und geheimnisvolle Wesen ging und wie er selbst noch gelernt hat, die Bergquellen zu füttern. Eugen Thomma hebt auch die besondere Rolle der Hirten und Hebammen in den früheren Zeiten für das Dorf hervor. Da waren die Hirten oft auch die heilkundigen Medizinmänner im Ort, weil sie so stark mit der Natur verbunden waren und über großes Wissen verfügten. Vor allem in den Zeiten der Hexenverfolgung wurden auch sie vom Klerus und der Inquisition verfolgt. Einer von ihnen war im 16. Jahrhundert Conrad Stoeckling, der als Rosshirte der Hexerei und des Aberglaubens angeklagt wurde.

Albert Vogler aus Oberstdorf

Der Schneidermeister im Ruhestand und langjährige zweite Bürgermeister von Oberstdorf engagiert sich seit dem Rückzug aus Beruf und Kommunalpolitik als erster Vorstand des Heimatmuseums in Oberstdorf für das historische Erbe seines Heimatortes. Mit Skepsis sieht er, wie alte Überlieferungen, Bräuche und Traditionen, deren Ursprünge tradierte Werte über viele Jahrhunderte auch die Spiritualität der einheimischen Bevölkerung prägten, im Ort zu reinen Touristenattraktionen werden. Dies gilt für den „Wilde Mändle Tanz“ wie auch für das bekannte Oberstdorfer Klausentreiben. Selbst die meisten jungen Männer, die heute in die furchterregenden Gewänder schlüpfen und sich ebensolche Masken aufsetzen, wissen oft nichts mehr von der ursprünglichen Bedeutung dieses Rituals, als in den dunklen Winterzeiten die bösen Geister und Dämonen um die Häuser strichen und die Menschen Angst und Schrecken versetzten. Um diese Geister zu vertreiben, nahmen die Menschen selbst deren dämonische Gestalten an und verjagten sie aus dem Dorf mit lautem Schellengetöse und Rutenschlägen.

Anna Glossner aus Berchtesgaden

Anna Glossner ist die Nachtwächterin von Berchtesgaden. Sie hat selbst schon viel Mystisches und Wunder am eigenen Leib erfahren.
So überlebte sie mit 50 Jahren auf wundersame Weise einen schweren Autounfall. Eine Stimme warnte ihren Mann und Sohn, sie an der Unfallstelle liegen zu lassen. Hätten die beiden Männer sie hochgehoben, wäre Anna sofort das Genick gebrochen. Es wurde weder von ihrem Mann oder Sohn noch von anderen Zeugen vor Ort eine Person passend zu der Stimme gesichtet. Anna ließ von diesem Wunder eine Votivtafel anfertigen.
Seit dem Unfall hat Anna Glossner ihr Leben umgestellt. Ehemals führte sie mit ihrem Mann über 40 Jahre ein Antiquitätengeschäft. Jetzt ist sie die Betreiberin des „Nachtwächterstüberl“ mit gusseisernem Ofen mitten im Zentrum von Berchtesgaden und führt Gäste als Nachtwächterin durch Berchtesgaden.
Anna Glossner lebt in einem der ältesten Häuser in Berchtesgaden und hat eine starke Verbindung zum Überirdischen. Sie weiß viel von den Mysterien der Berge und der Wälder.

Rainer Limpöck aus Ainring bei Bad Reichenhall

Rainer Limpöck interessiert sich seit seiner Kindheit für den geheimnisvollen Untersberg. Damals bekam er ein kleines Sagenbüchlein geschenkt, das den Grundstock für seine heutigen Aktivitäten legte. Als Sozialpädagoge ist Rainer Limpöck seit 30 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig. Der Titel seiner Diplomarbeit lautet „Die gesellschaftliche Transformation und das Übersinnliche“. Im Laufe seiner intensiven Beschäftigung mit der Mythen- und Sagenwelt begann Limpöck sich auch für Schamanismus zu interessieren. Aus diesem Blickwinkel erschließt sich ihm die Mythenwelt seiner Heimat als Zugang zu einer „Anderswelt“, die mit „normalen“ Sinnen nicht erfahrbar ist. Er entdeckte Kraftorte und Kultplätze der Frühgeschichte und begann zusammen mit seiner Frau, die Erkenntnisse zu dokumentieren und zu archivieren. Limpöck gründete das „Alpenschamanische Forum“ mit der Intention, alte Traditionen indigener Völker harmonisch mit archaischen Bräuchen aus dem Alpenraum zu verbinden.
Im Rahmen seiner Sagenforschung hat Rainer Limpöck im Laufe der Jahre in Gesprächen und aus alten Büchern eine große Zahl von Geschichten, Mythen und Legenden zusammen getragen und das umfangreiche Material in mehreren Büchern veröffentlicht.

Pfarrer Herbert Josef Schmatzberger aus Großgmain (Salzburger Land)

Von den Menschen seiner Region wird der heute 80-jährige Geistliche der „Untersberg-Pfarrer“ genannt. Tatsächlich beschäftigt sich Herbert Schmatzberger seit vielen Jahrzehnten mit den Phänomen und den Mythen des Untersbergs. Für ihn ist es ein besonderer Ort der Kraft. Und ausgerechnet in seinem Pfarrgarten am Fuß des Untersbergs, auf der Grenze zwischen Bayern und Salzburg, sind die Energiefelder besonders stark. Deshalb stellte Josef Schmatzberger eine Mariensäule im Pfarrhof auf. Er pflanzte ein Blumenbeet mit den Tierkreiszeichen darum und stellte eine Miniatur-Nachbildung des Untersbergs dazu. Mit der Einweihung wartete er, bis das Horoskop perfekt passte. Am 15. August 2001 um genau 10.30 Uhr war es soweit: Der Marienheilgarten in Großgmain wurde eröffnet. Seit dieser Zeit entwickelte er sich zu einer Pilgerstätte für Marienverehrer.
Wenn Schmatzberger vor der Mariensäule steht, ragt hinter ihm der echte Untersberg in die Höhe. „Wenn die Leute hier stehen und beten, haut es sie regelmäßig um“, sagt der Pfarrer. „So stark ist die Kraft, die von dem Berg ausgeht.“
Die ganze Region lebt von Energiefeldern und Wundern. Nirgendwo in Oberbayern sind so viele Esoteriker unterwegs wie am Untersberg. Und kaum einer weiß darüber so viel zu erzählen wir der Untersberg-Pfarrer. Dabei analysiert der Theologe die Verbindung heidnischer und archaischer Mysterien mit denen der mittelalterlichen, katholischen Kirche.

Dr. Hildegard Ringsgwandl aus Ruhpolding

Als praktische Ärztin mit Schwerpunkt westliche und östliche Naturheilverfahren und spirituelles Heilwissen beschäftigte sich Hildegard Ringsgwandl schon während ihres Studiums mit der ganzheitlichen Sicht auf den Menschen und seiner inneren und äußeren Natur. Aufgrund ihrer „Spürigkeit“ von energetischen Qualitäten konnte sie alten, überlieferten Kraftorten in der Region spezielle Wirkungen auf den Menschen in seiner Ganzheit (körperlich, geistig und seelisch) zuordnen.
Hildegard Ringswandl führt im Raum Ruhpolding die Menschen zu Plätzen in den Bergen, wo die energetische Qualität dieser Orte auf jeden wirkt. Jeder fühlt etwas an solchen Orten, sei es körperlich, geistig oder spirituell, davon ist die Ärztin überzeugt.
Dr. Hildergard Ringsgwandl möchte die Verbindung mit Mutter Erde, die uns trägt, ernährt, harmonisiert und Halt gibt, für die Menschen wieder neu erfahrbar machen, so wie es in früheren Zeiten war.

Hermann Paetzmann aus dem oberen Isartal

Hermann Paetzmann kommt am 4. September 1961 in München zur Welt. Er macht eine Ausbildung zum Schriftsetzer und Drucker. Daneben engagiert er sich bereits als Jugendlicher bei Theatergruppen als Laienschauspieler. Neben Literatur und Theater interessiert sich der junge Hermann für die Geschichte seiner Region.
Als er sich in Wolfratshausen als Drucker selbstständig macht und die Historie seiner neuen Heimatstadt erkundet, stößt er auf die Geschichte der Flößer und ist fasziniert von diesem uralten Berufsstand. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Gabriele Rüth gründet er den Verein „Flößerstraße e.V.“, der sich der Erforschung und Bewahrung der Flößerei verschreibt – regional und international. Doch bei Hermann Paetzmann geht die Beschäftigung mit der Geschichte des bayerischen Oberlands weit über die der Flößer hinaus. Fast könnte man ihn als Privathistoriker bezeichnen, der Geschichten aus den Tiefen der Geschichte an die Oberfläche holt und dann dazu in der Lage ist – auch Dank seines großen Talents – sie so zu erzählen, dass man glaubt, er hätte sie selbst erlebt. Wie hier die Geschichte vom „Totenheer in Lenggries“ (s.u.!)

Karl Buchwieser aus Grainau unterhalb der Zugspitze

Karl Buchwieser wird 1935 in Grainau geboren und erlernt – wie sein Vater vor ihm – den Beruf des Holzschnitzers. Seit Kindheit fühlt sich Karl anders als die anderen, ist für vieles empfänglich, was andere Kinder gar nicht wahrnehmen. Er liebt Wanderungen und das Bergsteigen. In der Natur rund um den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze, fühlt er sich zu Hause und geborgen.
Mitte der 1970er Jahre, Karl hat bereits eine Familie mit drei Kindern, setzt er einen alten Lebenstraum um und wird Alphirte auf einer hochgelegen Ochsenalm im Wetterstein. Die Alm wird für die nächsten 30 Jahre Karls sommerliche Enklave, wo er in der Einsamkeit seine Spiritualität im Zusammensein mit der Natur und mit den Tieren entdeckt. Er erfährt direkt und intensiv, wie alles vom Geist durchdrungen ist. Es ist, als würden die Bäume, die Planzen, als würde alles zu ihm sprechen. Diese Erfahrungen skizziert Karl in Bildern oder schreibt sie in einfachen, poetischen Worten nieder.
Auch wenn Karl Buchwieser sich viel mehr als Handwerker sieht, so ist er doch ein Künstler von großer Sensibilät, die es ihm ermöglicht, durch den Vorhang in andere Realitäten zu blicken und diese wahrzunehmen.

Luis Höger aus Garmisch-Partenkirchen

Luis Höger wird 1946 in Garmisch-Partenkirchen geboren, besucht im Ort die Fachschule für Holzbildhauer und absolviert mit 18 Jahren die Gesellenprüfung. Seit 1970 ist er in seinem Heimtort als freischaffender Bildhauer tätig und ist heute ein angesehener Künstler der Region.
Luis Högers Großmutter war Jahrgang 1887 und gehörte noch zu einer Generation, in der die Sagen und Mythen des Ortes von den Alten an die Jungen in mündlichen Überlieferungen weitergegeben wurden. So erfuhr der Bildhauer von seiner Großmutter und von seinem Vater von den geheimnisvollen Geschichten des Ortes. Vor allem die „Wilde Fahrt“, bei der Menschen im Ort von Dämonen und unruhigen Geister in der Dämmerung oder des Nachts hinfort gerissen wurden, war in der Familie präsent. Da gab es Geschichten von Nachbarn, die von der „Wilden Fahrt“ verschleppt wurden und nicht wieder kehrten. Die Großmutter erzählte diese Geschichten an ihrem 80sten Geburtstag, noch im alten Werdenfelser Dialekt, und Luis‘ Vater nahm sie mit einem Tonbandgerät auf. Bis heute hat der Bildhauer diese Aufnahme bewahrt…

Henriette Schübel aus Oberau

Henriette kommt im Jahr 1947 in Garmisch zur Welt und wächst in Oberau auf. Sie besucht das Lyceum in Polling und erlangt dort ihre Hochschulreife. Nach einer Lehre zur Drogistin, studiert sie Betriebswirtschaft mit Zusatzstudium Forstwirtschaft. In dieser Zeit wird ihr Interesse für die frühzeitliche Geschichte ihrer Heimat geweckt. Regelmäßig besucht Henriette Schübel Vorlesungen für Bayerische Geschichte bei Prof. Bosl an der LMU München. Seit diesen Tagen beschäftigt sich Henriette Schübel intensiv mit der Frühgeschichte und den aus ihr hervorgegangenen Sagen und Mythen des Werdenfelser Landes. Im Laufe der Jahrzehnte macht sie rituelle Versammlungsorte und Energieplätze längst vergangener Kulturen ausfindig. Nahezu wissenschaftlich beschäftigt sie sich mit der Herkunft von Sagengestalten wie den Venediger-Mandln, den Perchten oder den Dämonen sowie den guten Geistern, wie der Quellnymphe „Mundi“ ihres Heimatortes Oberau.
Daneben organisiert sie als Reiseleiterin Kulturreisen nach Norwegen und in die Länder Osteuropas. Außerdem ist sie Pilger-Führerin (Jakobsweg, Via Romea), heimatkundliche Dozentin und Fremdenführerin. In der aktuellen Landesausstellung „Mythos Bayern“ ist sie als Dozentin und Führerin im Kloster Ettal tätig.

Wolfgang Ramadan aus Schlederloh

In den 1960er Jahren wuchs Wolfgang Ramadan in mehreren Pflegefamilien auf. Als er sechs Jahre alt war, heiratete seine Mutter den Palästinenser Abdel Karim Ramadan, der ihm laut Geburtsurkunde 1969 seinen Familiennamen gab. In seiner Jugend war er musikalisch bereits sehr aktiv. In den 1980er Jahren begann Ramadan mit dem Schreiben und verfasste erfolgreich Mundart-Gedichte. Er etablierte sich mit eigenen Konzepten als selbstständiger Veranstalter mit der Agentur artmoves. Zur 850-Jahr-Feier der Stadt München war er 2008 und 2009 als Kurator des Altstadtringfests und des Stadtgründungsfests tätig. Darüber hinaus engagiert er sich als Impresario für Theater und Schauspielprojekte. Neben seiner Bedeutung als Kunstimpresario und -manager ist Ramadan selbst künstlerisch tätig. Zu seiner lyrischen Tätigkeit kommen Auftritte als Schauspieler, musikalisch ist er dem aus der Karibik stammenden Musiker Wally Warning verbunden.
Ramadans Rückzugsort und Platz für Inspiration sind die Berge – vor allem Benediktenwand und Herzogstand sind seine Hausberge. Bei seinen Wanderungen machte er bereits drei Mal mystische Bergerfahrungen im Nebel – mit engelhaften Erscheinungen, die er sogar filmen konnte.

Elisabeth Wintergerst aus Füssen

Wenn es um Heimatgeschichte und die Sagen des Außerferns geht, dann ist Elisabeth in ihrem Element. In ihrem „bürgerlichen Leben“ ist Elisabeth Wintergerst Rechtsanwältin. Zum Ausgleich entschlüsselt sie Bedeutungen in Bräuchen und Sagen ihrer Heimat.
Ihr geht es darum, die Mythologie der Überlieferungen, in denen oft jahrtausende alte Erzähltradition steckt, aus der verstaubten Ecke heraus zu holen und in einen großen kulturhistorischen Zusammenhang zu stellen.
Bereits drei Bücher zu heimatgeschichtlichen Themen gibt es von Elisabeth Wintergerst: „Orte der Göttin und Magnuslegende“, „Säuling – Berg zwischen den Welten“ und ihr aktuelles Buch trägt den Titel „Mutterland um Säuling und Aggenstein – eine Heimkehr“.
Höhlen, Berge und versunkene Schlösser sind für Elisabeth Wintergerst aufregender als jeder Krimi. Das spürt man besonders, wenn Elisabeth Wintergerst von ihren Forschungen in den spirituellen Grenzregionen erzählt.

Cornelia Besler aus Bad Oberdorf / Hindelang

Die Mutter von drei Töchtern machte schon als Kind Bühnenerfahrung und spielte bei verschiedenen Theaterensembles mit. Bei Filmprojekten von Christian Wagner und Leo Hiemer war sie Teil des Stabs. Seit zwöf Jahren führt sie Regie bei der Hindelanger Theatergruppe „Die Sängergesellschaft“ und seit acht Jahren leitet sie die Theater AG an der Grund- und der Mittelschule von Bad Hindelang. Die Theaterstücke schreibt sie gemeinsam mit den Kindern in Ostrachtaler Mundart.
Seit ihrer Kindheit beschäftigt sich Cornelia Besler intensiv mit den Sagen und Mythen ihrer Heimat. Die „Wilden Fräulein“ aus dem Hintersteiner Tal haben es ihr besonders angetan. Cornelia Besler hatte die Idee, schrieb das Libretto und führte Regie beim dem erfolgreichen und alle Erwartungen übertreffenden Musical über die „Wilden Fräulein aus dem Hintersteiner Tal“ mit dem Titel „Hurlahutsch“ mit über 100 Laiendarstellern aus dem Ostrachtal.
Außerdem einige Bücher und zahlreiche Veröffentlichung im Ursus Verlag und im Allgäuer Heimatkalender. Lesungen im ganzen Allgäu mit ihren Gedichten und Geschichten, vorwiegend in Ostrachtaler Mundart.
2017 wurde Cornelia Besler mit den Allgäuer Kulturpreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet „Mundart – Geschichten und Gedichte“ ausgezeichnet.